Die Vielfalt des Beamtentums

Mit etwa 4,7 Millionen Beschäftigten ist der öffentliche Dienst der größte Arbeitgeber Deutschlands. Den Erhebungen des Statistik-Portals statista zufolge befinden sich darunter circa 3,2 Millionen Vollzeit- und 1,5 Millionen Teilzeitbeschäftigte, die entweder als Beamte oder als tarifbeschäftigte Arbeiter tätig sind. Die Verbeamtung steht für viele junge Menschen noch immer auf der obersten Stufe der Karriereleiter – und das nicht ohne Grund: Angestellte des öffentlichen Diensts genießen in der Regel Privilegien wie höhere Pensionen, mehr Kindergeld, Familienzuschläge, Steuervorteile und ein höheres Elterngeld. Außerdem ist ein Beamtenverhältnis meistens unkündbar und bietet somit eine hohe finanzielle Sicherheit für die Zukunft.

Diese Vorzüge sind nicht die einzigen Gründe für die Beliebtheit der Jobs im öffentlichen Dienst. Viele Schüler und Studenten werden auch von dem Facettenreichtum dieser Berufe angezogen – und das, obwohl der Arbeitsalltag dieser Berufsgruppe oft als langweilig, grau und vor allen Dingen bürokratisch gilt. Diese Klischees sind jedoch nicht nur veraltet, sondern auch schlicht und einfach nicht zutreffend: die Bereiche, in denen Beamte eingesetzt werden, sind vielfältig und reichen vom Beruf des Polizisten über die Bundeswehr bis hin zu Krankenhäusern, Schulen und Universitäten. Einige der Berufsgruppen werden wir Ihnen in diesem Blogeintrag vorstellen.

Polizisten, Ärzte, Professoren – 5 verschiedene Berufsfelder des öffentlichen Dienstes

Wenn im alltäglichen Gespräch von „den Beamten“ geredet wird, sind meist die Angestellten gemeint, die in der Verwaltung tätig sind. Doch auch in dieser Branche, die vermutlich unter dem schlechtesten Ruf leidet, gibt es enorm viele spannende Jobs. Als beispielsweise die Flüchtlingskrise begann und immer mehr Asylsuchende sich an die deutschen Behörden wandten, hat sich der bürokratische Aufwand in diesem Sektor stark vervielfacht. Die Beamten in den Rathäusern beispielsweise leisten bereits seit 2015 Überstunden, um den Anforderungen an sie gerecht zu werden – und tragen damit viel Verantwortung für eine sehr große Gruppe Menschen.

Ein weiteres, sehr interessantes Berufsfeld, in dem viele Personen mit einem Beamtenstatus arbeiten, ist der Auswärtige Dienst. Auch dort werden spannende Tätigkeitsperspektiven geboten: es wird mit den verschiedensten Menschen unterschiedlicher Nationen zusammengearbeitet, man lernt die Welt kennen und bewältigt anspruchsvolle Aufgaben. Im Rahmen des Auswärtigen Dienstes finden sich Berufe in den Bereichen Wirtschaft, Entwicklung, Presse, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit wider.

Zwei der wohl populärsten Bereiche der Beamtenberufe sind der Kriminaldienst und die Polizei. Auch Jobs wie die des Kriminalkommissars, Polizisten und Kriminologen ziehen mit der Aussicht eines abwechslungsreichen Arbeitsalltags jährlich viele junge Leute an. Um der Nachfrage gerecht werden zu können, gibt es beispielsweise bei der Polizei Einstellungstests, die die sportlichen Fähigkeiten, die Auffassungsgabe und die Mentalität der Bewerber prüft. Wer diese Hürde überwindet, darf sich auf eine spannende Ausbildung freuen.

In die Sparte der „klassischen Beamtenberufe“ fällt außerdem der Job des Lehrers, der sich auch weiterhin an großer Beliebtheit erfreut. Kaum ein Studium wurde in den letzten Jahren so oft begonnen wie das Lehramtsstudium – denn auch dort winkt ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag, die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Menschen und nicht zuletzt gute Berufsperspektiven sowie solide Gehälter. Doch nicht nur in den deutschen Schulen, sondern auch in den Universitäten winkt der Beamtenstatus – wer sich also eher im Umgang mit jungen Erwachsenen als mit Kindern sieht oder auch zum Beispiel in der Forschung tätig werden möchte, kann sich in der Universitäts- und Fachhochschulverwaltung versuchen.

Neben den sozialen und verwaltungstechnischen Berufen gibt es außerdem noch einige Jobs bei beispielsweise der Bundesbank. Dort werden Bankkaufleute oder Finanzassistenten in einem Beamtenverhältnis angestellt, die dort vielfältige Aufgaben im Bereich der Wirtschaft bietet. Die Bundesbank gestaltet die gemeinsame Geldpolitik Europas und achtet zum Beispiel darauf, dass Kreditinstitute die nationalen und internationalen Regelungen zu Risikovorsorge einhalten. Die Mitarbeiter der Bundesbank arbeiten daran, Finanzkrisen vorzubeugen und versorgen die Wirtschaft mit Euro-Bargeld. Falls Sie also Interesse an einem Job in der Wirtschaft haben, der neben internationalen Kontakten und herausfordernden Aufgaben auch noch eine finanzielle Sicherheit bietet, sind Sie bei der Bundesbank genau richtig.

Das Beamtendarlehen

Die Liste der Jobs, die von Beamten ausgeführt werden, ist lang. Und nicht nur der Facettenreichtum ist an diesem Berufsfeld attraktiv: wie bereits angesprochen bietet der Staat als Arbeitgeber solide Gehälter und sichere Arbeitsverhältnisse. Die Konsequenz dessen ist eine hohe Bonität der Beamten, die für einen speziellen Vorteil in Sachen Kredite sorgt: das Beamtendarlehen. Diese Form des Darlehens besticht durch lange Laufzeiten von bis zu 20 Jahren sowie sehr niedrige Zinsen und ist an eine Renten- oder Kapitallebensversicherung gekoppelt. In diese Versicherung zahlt der Kreditnehmer dann monatlich eine feste Summe ein, die von Faktoren wie dem Eintrittsalter oder Gesundheitszustand des Beamten abhängt.

Die Vorteile des Beamtendarlehens sind klar ersichtlich: die niedrigen Zinssätze und langen Laufzeiten ermöglichen es den Beamten, hohe Kreditsummen aufzunehmen, ohne im Alltag unter der Abzahlung zu leiden. Außerdem ist es möglich, von dem Beamtendarlehen Gebrauch zu machen, ohne dafür seine Schufa vorlegen zu müssen – so können auch Angestellte von dem Darlehen profitieren, die bereits Kredite aufgenommen haben.

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