Ein Auslandsjahr für Schüler mithilfe des Beamtendarlehens

Wenn Sie Eltern eines Kindes sind, das zwischen 15 und 18 Jahre alt ist, werden Sie mit Sicherheit schon einmal über das Thema gesprochen haben: ein Auslandsjahr für Schüler. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich meist wenige Jahre vor ihrem Abitur für einen Auslandsaufenthalt, bei dem sie in einer Gastfamilie unterkommen und auch die Schule der vorübergehenden Heimatstadt besuchen. Aber wie lässt sich feststellen, ob das eigene Kind schon bereit für einen solch großen Schritt ist? Welche Vorbereitungen müssen nach der Entscheidung für ein Auslandsjahr getroffen werden und wie lässt sich das Ganze am besten finanzieren?

„Ist mein Kind überhaupt bereit für einen Schüleraustausch?“

Zu allererst: Ein längerer Auslandaufenthalt ist nicht für jeden Teenager das Richtige. Egal, ob fünf, zehn oder zwölf Monate – manche Menschen sind im jungen Alter einfach noch nicht bereit dazu, eine so lange Zeit außerhalb ihrer gewohnten Umgebung und getrennt von ihrer Familie sowie ihren Freunden zu verbringen. Wer in Deutschland beispielsweise noch sehr auf seine Eltern angewiesen ist und nicht besonders viel Selbstständigkeit entwickelt hat, sollte seinen Auslandaufenthalt vielleicht um einige Jahre nach hinten verschieben.

Das A und O: Die Vorbereitung

Wenn die Entscheidung für ein Auslandsschuljahr jedoch bereits gefallen ist, geht es meist direkt an die Vorbereitung. Zunächst sollten natürlich die grundlegenden Fragen geklärt werden: „In welches Land soll es gehen? Muss ich für dieses Land eventuell meine Kenntnisse in einer bestimmten Sprache verbessern und mit welchen Schwierigkeiten habe ich in dem von mir gewählten Land zu rechnen?“. Dann sollte der Schüler oder die Schülerin damit beginnen, sich bei entsprechenden Organisationen zu bewerben. Diese Organisationen helfen dann bei der Suche nach einer geeigneten Gastfamilie und Schule, stellen bestimmte Regeln und Voraussetzungen für den Auslandsaufenthalt auf und geben hilfreiche Packlisten an die Hand.

Auch wenn der Inhalt des Koffers natürlich maßgeblich vom jeweiligen Zielland abhängt, gibt es einige grundsätzliche Dinge, die bei keinem Auslandsjahr fehlen dürfen. Darunter fällt zum Beispiel eine individuell ausgewählte Reiseapotheke, aber natürlich auch die wichtigsten persönlichen Unterlagen wie der Reisepass oder Personalausweis, ggf. die Visadokumente, die Kontaktdaten der Ansprechpartner und die Versicherungsunterlagen. Notwendig sind außerdem eine EC- oder sogar Kreditkarte sowie etwas Bargeld in der eigenen Währung und in der Währung des Ziellandes.

Mögliche Probleme am besten vor Ort ansprechen und klären

Wenn dann die Taschen gepackt, alle Vorbereitungen getroffen und Freunde und Familie verabschiedet wurden, heißt es erstmal: Ruhe bewahren und sich auf das Abenteuer freuen, das einen erwartet. Besonders, wenn es sich um den ersten längeren „eigenständigen“ Auslandaufenthalt handelt, ist eine gewisse Aufregung total normal, doch wenn man dann seine Gastfamilie und sein neues vorläufiges Zuhause erst einmal kennengelernt hat, sich langsam im Schulalltag zurechtfindet und neue Freundschaften schließt, sind alle Sorgen und Ängste meist ganz schnell vergessen.

Und falls es doch mal Probleme mit der Gastfamilie oder der neuen Schule geben sollte oder es zu Heimweh kommt, gibt es stets die Möglichkeit, das Gespräch mit einem der Ansprechpartner der Organisation zu suchen. Es wird den Schülern jedoch dringend davon abgeraten, sich bei Schwierigkeiten direkt an die Eltern im Heimatland zu wenden – ein Auslandsschuljahr soll schließlich die Entwicklung sowie die Bereitschaft, sich auf neue Menschen einzulassen, fördern.

Bei einem Auslandsjahr wird einem jungen Menschen also die Möglichkeit geboten, fremde Kulturen kennenzulernen, eine Zeit lang ein ganz anderes Leben als in Deutschland zu führen und seinen Horizont zu erweitern. Außerdem verbessern Teenager im Ausland meistens stark ihre Sprachkenntnisse, legen somit den Grundstein für einen erfolgreichen Schulabschluss und steigern die Chancen auf eine internationale Berufskarriere.
Doch einen Haken gibt es natürlich: die Kosten.

Die Kosten des Auslandjahres

Ein Schüleraustausch, der sich über mehrere Monate hinzieht, kann nämlich ganz schön ins Geld gehen. Die genaue Summe an benötigtem Geld hängt von verschieden Faktoren ab: vom Land selbst, von der Aufenthaltsdauer, von der Organisation, von der genauen Art des Schüleraustauschs und natürlich von der Höhe des Taschengelds, das vor Ort gebraucht wird. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass professionelle Organisationen meist einen stolzen Preis von 5.000-30.000€ verlangen. Darin enthalten sind dann in der Regel die Schulgebühren, die Bearbeitungskosten und die Aufwandspauschale für die Gastfamilie enthalten. Dazu kommen dann noch die Kosten für den Flug, das Visum und die Auslandsversicherung sowie ein Taschengeld von 150-250€ pro Monat.

Finanzierung durch das Beamtendarlehen

Ein Auslandsjahr ist also keineswegs ein Schnäppchen. Einen besonderen Vorteil bei der Finanzierung haben jedoch die Beamten und Angestellten des Öffentlichen Dienstes: Sie können ein sogenanntes Beamtendarlehen aufnehmen. Dieses Darlehen besticht durch lange Laufzeiten von bis zu 20 Jahren sowie sehr niedrige Zinsen und ist an eine Renten- oder Kapitalversicherung gekoppelt. Die genaue Summe des Darlehens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Eintrittsalter oder Gesundheitszustand der Kreditnehmer. Die Beamten und die Angestellten des Öffentlichen Dienstes kommen in den Genuss dieses speziell auf sie zugeschnittenen Darlehens, da sie aufgrund solider Gehälter und sicherer Arbeitsverhältnisse eine sehr hohe Bonität vorweisen können.

Wenn Sie also Ihrem Kind eine ganz besondere, lehrreiche und spannende Zeit ermöglichen möchten, können Sie ihn dank dem Beamtendarlehen bei einem längeren Schüleraustausch unterstützen. Das Beamtendarlehen sorgt dafür, dass die Finanzierung des Auslandsaufenthalts gesichert ist, lässt für Sie in Ihrem Alltag jedoch dank langer Laufzeiten und niedriger Zinsen keinen finanziellen Druck entstehen.

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